Die Mäuse-Strategie für Manager

Spencer Johnson

„Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?“

Die Dinge verändern sich – manchmal schneller als man denkt. Wie wir ihnen mutig und gelassen begegnen und sogar als Sieger aus scheinbar ausweglosen Situationen erfolgreich hervorgehen, erzählt die Parabel von Mäusen und Menschen.

Wenn Dir der Käse weggenommen wird – Tu was!

Auf nur 95 Seiten schildert Spencer Johnson wie sich vier Charaktere einer gravierenden Veränderung stellen. Dabei fängt alles ganz harmlos an: Bei einem Klassentreffen sitzen ehemalige Schulfreunde zusammen und berichten von ihrem Leben. Alles scheint soweit ganz normal, bis der erste nicht nur von den guten, sondern von den schwierigen Dingen berichtet, die ihm in der Zeit seit dem Schulabschluss zugestoßen sind. Schließlich schlägt einer der Kameraden vor, den anderen eine kleine Geschichte zu erzählen: Die Geschichte von zwei Menschen und zwei Mäusen, die alle gemeinsam in einem Labyrinth lebten und nach Käse suchten. Eigentlich keine spannende Sache, doch was passiert, wenn man ein großes und volles Lager Käse findet, sein Leben danach ausrichtet und nach einer ganzen Weile im Wohlstand plötzlich feststellt: Der Käse ist weg!

Mit dieser kurzen und einfachen Parabel zeigt Johnson wie unterschiedlich Personen und Charaktere auf Veränderungen reagieren. Wobei die zwei Mäuse eher die pragmatische Vorgehensweise darstellen und die Menschen die komplexe. Mit kurzen Sprüchen und Beispielen zeigt er auf, welche Phasen eine Veränderung mit sich bringt. Punkt 1: Es passiert eine gravierende Veränderung, Punkt 2: Wie reagieren die unterschiedlichen Akteure, Punkt 3: Welche Entscheidungen werden getroffen, Punkt 4: Wie sehen die Lösungen aus und wer hat einen Vor- bzw. Nachteil. Dadurch dass der Autor die Erzählung unglaublich kurz hält, treten diese Punkte massiv in den Vordergrund und es läuft immer auf die gleiche Aussage hinaus: Veränderung passieren, sei darauf vorbereitet, bleib in Bewegung.

 cover die maeusestrategie

Eigene Meinung

Dieses Buch kann man durchaus kritisch betrachten, denn es kommt darauf an, mit welchem Schwerpunkt man es liest und welche Erwartungshaltung man daran hat. Wer hier eine Art Universallösung für jede Art von Problemen sucht, der wird sie nicht finden. Vielmehr geht es darum aufzuzeigen, wie jeder mit einer sich ändernden Situation oder eine plötzlich eintreffenden Veränderung umgehen kann. Betrachtet man die Rezensionen bei amazon, wird man feststellen, dass es negative Beiträge gibt. Diese beziehen sich tatsächlich auf das, was dieses Buch nicht ist: ein Ratgeber. Dies kann man auch bereits der Beschreibung entnehmen. Hierbei handelt es sich wirklich nur um eine Parabel.

Allerdings kann ich beipflichten, dass der Preis von EUR 14,99 dafür etwas hoch angesetzt ist, aber Achtung, hier kommt ein Pro-Tipp: Man kann es bei amazon gebraucht kaufen, steht dasselbe drin, wie in einem neuen! Ist jetzt zwar auch nur ein „strunzdummer“ Tipp, aber der ist kostenlos.

“Das wovor man sich fürchtet, ist in Wirklichkeit nie so schlimm wie in der eigenen Vorstellung. Die Furcht, die man in seinem Inneren aufsteigen lässt, ist schlimmer als die Situation, die in Wirklichkeit existiert—

 

Randbemerkung

Nachdem ich einige Bücher aus dieser Richtung gelesen habe (z.B. „Power“ von Robert Greene oder „Arbeit – Warum unser Glück von ihr abhängt und wie sie uns krank macht“ von Joachim Bauer), muss ich doch feststellen, dass gerade Bücher von amerikanischen Autoren von einem anderen gesellschaftlichen Verständnis für Arbeit und Erfolg ausgehen. Es scheint wirklich so, dass in Amerika ganz anders mit Misserfolg umgegangen wird. Wenn jemand scheitert und alles verliert, dann bekommt er zumindest ein Schulterklopfen und die Aufforderung es noch einmal zu probieren. In Deutschland hat man den Eindruck, dass jeder der mit einem Projekt scheitert, zwangsläufig ein Versager ist.

Interessanterweise entwickelt sich auch in Deutschland gerade eine neue Kultur, die das Versagen als eine Erfahrung und Bereicherung darstellt und etwas Mut macht. Hier in Stuttgart sind es die FuckUp Nights – sicherlich Versagen ist bei weitem nicht so toll wie Erfolg, doch in beiden Situationen lernt man.

Es gibt aber in diesem Buch und in vielen ähnlichen Büchenr wirklich eine interessante und sich wiederholende Aussage: Es ist wichtig, was wir selbst als Erfolg erachten und nicht das, was uns andere als Erfolg diktieren.

a book a friend recommendedUnd wieder ein Häkchen für meine Reading Challenge 2015. Mit diesem Buch kann ich „A book a friend recommended“ als gelesen markieren. Danke Angi für diesen Tipp!

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