Ein Winter mit Baudelaire

Ein Winter mit Baudelaire
Harold Cobert

Vom Glück, im Unglück nicht allein zu sein
Ein poetisch-zärtlicher Roman und die Eigenwilligkeit des Lebens, die Liebe eines Vaters zu seiner Tochter und die ganz besondere Freundschaft zu einem unwiderstehlichen Vierbeiner. Mit viel Einfühlungsvermögen und herzerwärmenden Charme erzählt Harold Cobert von der Zerbrechlichkeit des Glücks und dem unbezahlbaren Geschenk, in den schwersten Stunden nicht allein zu sein.

Philippe fliegt aus der gemeinsamen Wohnung, die er mit seiner aus gutem Haus stammenden Ehefrau und Tochter in Paris bewohnt. Scheidung und Unterhalt. Zwar nimmt er sich vor, eine Wohnung zu finden, doch als er auch noch seinen Job verliert und den Mut nicht aufbringen kann seine Mutter anzurufen, beginnt der klassische Abstieg. Dann wird auch noch sein Konto, nach der ersten Unterhaltszahlung für die Tochter, gesperrt und so bleibt ihm nur noch die Straße. Dort einmal angekommen scheint es kein Zurück mehr zu geben. Doch die Hoffnung seine geliebte Tochter, die er voller Liebe Prinzessin nennt, wiederzusehen, hält ihn am Leben. Der endgültige Absturz beginnt, als seine Frau umzieht und die Tochter von der Schule nimmt. Ein Winter auf der Straße treibt Philippe in den Alkohol und als die Situation völlig aussichtslos scheint, rettet ihm ein Streuner das Leben und ab diesem Moment scheint sich alles doch noch zum guten zu wenden, allerdings ist der Weg dorthin nicht einfach.

Dies ist das erste Buch von Harold Cobert, das auch in deutscher Sprache erschienen ist. Er schreibt kurz und einfach, aber treffend. Teilweise gibt es Kapitel, die noch nicht mal eine Seite füllen, doch das genügt für die Handlung und den Fluss der Geschichte, die trotzdem sehr authentisch und ohne viel Romantik daher kommt. Das harte Leben der Obdachlosen beschreibt Cobert ohne große Umschweife und vielleicht ist es das, was viele als so gefühlvoll bezeichnen.

Irgendwie klingt aber alles wie schon einmal erzählt und gelesen. Es ist eine Geschichte, die bereits einige Male auf diese oder andere Weise erzählt wurde und manchmal denkt man wirklich, dass der Protagonist einfach nur ein hilfloser Trottel ist, der es tatsächlich nicht schafft sich durchs Leben zu kämpfen. Besonders im letzten Drittel des Buches. Da müssen erst andere kommen, um ihn an der Hand zu nehmen und zeigen, wie man aus einer schweren Lebenskrise wieder herauskommt.

Fazit: Dieses Buch ist auf Grund der sehr einfachen Schreibweise Coberts eine gute Lektüre für einen verregneten grauen Tag, den man auf dem Sofa verbringt. Nett, aber nicht überwältigend.

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