Das war 2019 – das wird 2020

Das vergangene Jahr war eins der krassesten in meinem bisherigen Leben. Selten habe ich in kurzer Zeit so viel verloren und gewonnen, so viel gelernt und verworfen. Das letzte Mal ist mir sowas mit der Geburt unseres Sohnes passiert. Diesmal schwang das Pendel zur anderen Seite aus. Heute bin ich dankbar für all die Dinge, die geschehen sind.

Zudem durfte ich eine Menge Veränderungen miterleben und jede einzelne hat mich gelehrt. Wir sind Gewohnheitstiere und nur bestimmte Ereignisse zwingen uns zum Umdenken.

In unseren Erwachsenenleben müssen gravierende Dinge geschehen, damit wir uns wieder bewusst werden, das wir endlich sind. Genau dann beginnt ein aufregender Prozess aus Lernen, Denken und Verändern.

 

Lernen

Wusstet Ihr, dass die Bewegung des Kopfsenkens Einfluss auf Euren Ischiasnerv nimmt? Könnt Ihr Euch vorstellen, dass die Pflegekräfte und Therapeuten in einem der reichsten Länder der Welt vollkommen unterbezahlt werden, obwohl sie einen genialen Job machen? Wisst Ihr, wie es ein Mutterherz zerreißt, wenn das Kind schreiend aus dem Krankenhaus gebracht wird und man selbst nicht mitkann? Mütter, die das lesen, können es wahrscheinlich nachempfinden. In all diesen Bereichen durfte ich 2019 ungewollt Erfahrungen machen.

Was bin ich froh, dass ich dann meinen Arsch hochbekommen habe, um bei der Online-Autorenmesse von Jurenka Jurk die Interviews mit wichtigen Partnern anzuschauen. Genau das war der Augenblick, der mir für mein bereits seit Jahren laufendes Roman-Projekt den entscheidenden Kick verpasst hat. Endlich wusste ich, was ich zu tun habe.

 

Denken

Klar, ich hatte Zeit zum Nachdenken. Besonders an den Tagen, als es mir gar nicht gut ging, ich irgendwo lag und die Zimmerdecke anstarrte. Da kamen die bekannten Fragen a la „Wie soll es weitergehen?“ „Was wird nur aus…?“ blablabla. Ich kann nicht genau sagen, wann es geschah, aber an einem Tag merkte ich, dass es die falschen Fragen waren. Es geht gar nicht um „Wie soll es weitergehen?“, sondern „Was soll weitergehen und zwar wie?“ Ab dem Zeitpunkt verwarf ich Ideen und beendete Verpflichtungen, seien sie privater oder geschäftlicher Natur. Ein Befreiungsschlag, zumindest gedanklich, denn darauf hatte mich der Alltag wieder und jetzt mit Handycaps.

 

Verändern

Denken ist das eine. Das Gedachte in die Tat umzusetzen, ist der nächste Schritt. Ich bin bereits ein paar gelaufen, aber es ist noch weit zum Ziel. Dennoch möchte ich Euch anhand weniger Punkte zeigen, was ich mit „verändern“ meine.

  • Überrascht habe ich festgestellt, dass mein Blog 2019 seit nunmehr 10 Jahren besteht. Es ist das einzige beständige Hobby in meinem jetzigen Leben. Ich möchte es nicht missen, gelesen oder ungelesen. In der Vergangenheit hatte ich Skrupel über Themen zu schreiben, die kontrovers diskutiert wurden. Mit dem Artikel zu „Triggerwarnungen“ habe ich diese vollständig abgelegt. Fühlte sich gut an.
  • Ich lasse Unwichtiges sein. Das beinhaltet auch Bücher zu lesen, Veranstaltungen und Themen, die mich nicht die Bohne interessieren oder die ich total bescheuert finde. Dafür schaue ich zu, dass ich jeden Termin des Autorentreffens hier in Stuttgart einhalte und meine Schreibübung abliefere, Zeit und Geld in meine Projekte und Fortbildung investiere.
  • Endlich die eigenen Projekte wichtig nehmen. Hierzu zählt in erster Linie mein erster Roman. Autor sein ist für mich momentan noch ein Hobby, doch es ist auch ein Lernprozess und der macht mehr Freude denn je, auch wenn alles nebenher (Familie, Beruf, etc.) läuft.

 

2020 wird ein Abenteuer

Veränderung war das Thema vieler lieber Menschen 2019 in meinem Familien- und Freundeskreis. Ich möchte, dass dies auch im Positiven für 2020 gilt. Einige sind freiwillig gewählt worden. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob sie das bringen, was diejenigen sich erhofft und gewünscht haben. Den unfreiwilligen Veränderungen kann ich nach 2019 eins zurufen: Wir machen da was draus und es wird unser Bestes sein! 2020, wir kommen!

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