E-Reader und Bücher im schnellen Wandel
Vor einem guten Jahr habe ich einen kleinen Artikel zum Thema „Bücher gestern und heute“ geschrieben. Seit dieser kurzen Zeit hat sich im Bereich E-Books einiges getan, besonders im Hinblick auf die E-Reader. Die Entwicklung dieser Geräte ist rasant. Noch vor drei Jahren wäre den meisten Kobo, E-Pub und Kindle oder mobi kein Begriff, wahrscheinlich wären die Oberbegriffe E-Reader und E-Book nicht sehr bekannt. Doch in den vergangenen Monaten ist so viel passiert, dass man sich nur wundern kann.
Aus den Medien, der Werbung und aus den Berichten anderer E-Bookleser erfährt man eine ganze Menge. Wie die neuen E-Reader funktionieren, welche Formate sie darstellen können und welche Zusatzfunktionen angeboten werden. Doch wenn man das eigene Buch einmal auf einem ca. 1,5 Jahre alten Gerät sieht und dann auf einem neuen, staunt man schon nicht schlecht. So zumindest ist es mir mit dem Kindle Fire ergangen, als ich das erste Mal bei meiner Mutter die Gelegenheit hatte, das Cover von Drachenfeuerjagd – Alte Geheimnisse auf dem bunten Display zu sehen. Was für ein Unterschied zu den anderen E-Readern, die die Cover und eingebundenen Bilder nur Schwarz-Weiß darstellen können! Wahnsinn!
Das Tempo in dem die E-Reader entwickelt und auf den Markt gebracht werden ist rasant. Zwar unterscheiden sich die meisten Modelle noch weitestgehend von Tablets, aber die Grenzen verschwimmen immer mehr. Das hat deutliche Auswirkungen auf das Leseverhalten der Kunden. Wenn ich die Chance habe, etwas Online zu kaufen, zu kommentieren, mit jemandem die eigene Meinung direkt zu teilen ohne das Endgerät wechseln zu müssen (z.B. von E-Reader auf Notebook), dann ist es sehr wahrscheinlich, dass ich es auch tue. Für Verlage und Indieautoren bieten sich somit zahlreiche neue Möglichkeiten, aber auch Gefahren. Ein Bestseller oder totaler Verriss wird zu einer Sache von Stunden oder Tagen. Nur eine falsche oder gar keine Reaktion kann die Meinung vieler Leser und potentieller Käufer beeinflussen.
Unabhängig von einem guten Inhalt, wird es immer wichtiger, dass das Cover interessant und von guter Qualität ist, damit es auf den Endgeräten ordentlich dargestellt wird. Sowohl unabhängige Autoren als auch Verlage müssen schnell und gezielt auf Meinungen und Kommentare der Leser reagieren. Werbeaktionen im Internet sind mittlerweile genauso wichtig wie die alten Mittel à la Flyer, um die Werbetrommel zu schwingen. In immer kürzerer Zeit sind neue Vermarktungsstrategien zu entwickeln. Für alle Beteiligten dieser Branche eine große Herausforderung. Doch viel spannender ist die Frage, wie diese Entwicklung wohl weitergeht.
Hier einige Ideen:
- Animierte Buchcover, die nicht nur starr ein Bild anzeigen, sondern eine kleine Animation darstellen. Vielleicht sind wir von den Zeitungen, wie sie bei Harry Potter beschreiben werden, gar nicht mehr so weit entfernt.
- Animierte Inhalte innerhalb der Bücher oder Filmsequenzen, die ein Kapitel einleiten.
- Optionen den weiteren Handlungsverlauf der Geschichte an einigen Stellen frei wählen zu können.
- Direkt mit dem Autor zu kommunizieren.
- Die Verbindung zwischen Buch und Hörbuch. Wenn man keine Lust mehr hat selbst weiterzulesen, kann man sich das Buch ab einer gewünschten Stelle weiter vorlesen lassen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, was sich bis nächsten März getan haben wird.
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