Buch abgebrochen
Eigentlich will ich ja wissen, wie es weitergeht, aber…
Ja, das kommt so selten bei mir vor, dass es tatsächlich einen Blogartikel wert ist. Eigentlich mag ich es überhaupt nicht, ein Buch abzubrechen. Egal wie schlecht geschrieben, langweilig oder schwer. Bei fast allen Büchern beiße ich mich durch, auch wenn es nur zwei bis fünf Seiten die Woche werden. Der Gedanke, dass eine geniale Idee erst am Ende kommt oder die Geschichte doch noch eine andere Wendung nimmt, lassen mich immer weiter lesen. Irgendwann habe ich es dann geschafft. Oft ärgere ich mich über die Zeitverschwendung, aber vereinzelt wird das Durchhalten belohnt.
Bei „Die geheime Wahrheit“ habe ich es aufgegeben. Im Januar 2012 begann ich den zweiten Band der vierteiligen Serie zu lesen. Im Rahmen der vor eineinhalb Jahren beendeten „All you need ist Fantasy“-Challenge (übrigens einer hervorragend geplanten und organisierten von Soleil auf Verlorene Werke), hatte ich bereits den ersten Teil gelesen und war wirklich begeistert. Klar, dass der zweite Teil sehr bald auch auf dem SuB gelandet ist. Umso größer die Enttäuschung, vor allem auch deshalb, weil ich diese Serie schon weiter empfohlen habe. Nun, war wohl zu voreilig und letztendlich ist es hier meine subjektive Meinung, die mich zum Abbruch bewegt hat.
Bis Seite 116 und nicht weiter
Eigentlich hat mir Alissa, die Protagonistin, im ersten Teil gut gefallen, auch Strell, ihr Weggefährte. Selbst die sich unterschwellig anbahnende Liebesbeziehung habe ich wohlwollend mitgelesen. Doch im zweiten Teil sind die Charaktere vollkommen überzeichnet. Alissa wird zur richtigen Zicke, die keine Gnade kennt oder einfach nur eine egoistische dumme Pute abgibt. Für sie opfert Strell, der eigentlich Musiker und Barde ist, einen seiner Finger. Hierzu muss man wissen, dass er Flöte spielt. Warum er das tut und warum sie es zulässt, bleibt einem nicht nachvollziehbar, denn entweder ist dieser Typ so unsterblich in die Protagonistin verliebt (das bleibt dem Leser allerdings verborgen) oder einfach ein Idiot. Die Hauptfigur geht einem nur auf die Nerven. Sie will das nicht, sie kann das nicht abwarten, sie sorgt sich, sie schnauzt rum, weiß alles besser. Himmel! Ja, das alles auf 116 Seiten. Richtig spannend wird es auch nicht, als die beiden mit ihrem Quasi-Kerkermeister in die Stadt gelangen, um die es im zweiten Teil hauptsächlich gehen soll. Wirklich schade! In den Amazon-Rezensionen wird das zweite Band auch als schwächstes betitelt. Nun, da ist wohl wirklich was dran.
Nach mehr als einem Jahr gebe ich dieses Buch vorläufig auf. Es kommt nun mit einer Postkarte als Lesezeichen ins Regal. Vielleicht gehe ich es irgendwann doch nochmals an. Denn vielleicht passieren in der Stadt absolut geniale Dinge und vielleicht ändert sich Alissas Einstellung zu ihrer Situation oder oder oder…
Jetzt sind viele andere Bücher dran, auf die ich mich wahnsinnig freue.
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