Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst

Jess Jochimsen

Es gibt Kinder, die darauf gedrillt werden, ihre Eltern glücklich zu machen, und es gibt Kinder wie Tom. Der verschönert lieber Wahlplakate, zieht in der Schule einen Wettring mit Fussballbildchen auf und sagt, was er denkt. Ein kleiner Junge mit einem klaren, unverstellten Blick auf die Welt und ein ratloser Vater zwischen Elternsprechtag, Erziehungsratgeber und anarchistischer Wirklichkeit—

Jess hat einen Sohn und dieser Sohn ist nicht nur clever, sondern verdammt ehrlich und genau so ehrlich, wie sein Kind, sind auch Jochimsens kleine Geschichten aus dem Alltag. Schule, Computer, alte Mythen und Fußballbildchen. Einige Dinge bleiben, wie sie waren, andere sind total Mofa. Und Hausis sind bereits fertig.
Kurz und knackig sind die Erzählungen, die wohl jedes Elternteil auf Lager hat. Von lustigen Worterfindungen bis hin zu peinlichen Momenten mit der Verwandtschaft ist in diesem Buch alles vertreten. Sehr sympathisch ist Jochimsens Schreibstil, da er weder versucht seine Geschichten übermäßig lustig zu gestalten noch ausschweifend erzählt. Er schildert die Geschehnisse, wie sie wahrscheinlich tatsächlich passiert sind.
Nichtsdestotrotz enthält dieses Büchlein ganz gewöhnliche Geschichtchen, die jeder von seinen Kindern zu erzählen hat. Bei drei Stück hat man sogar das Gefühl, sie mussten das Manuskript vervollständigen, weil noch etwas Material gefehlt hat. Nun gut, vielleicht täuscht man sich da auch. Etwas erstaunlich Neues wird man in Jochimsens Erzählungen nicht finden, dies bedeutet aber nicht, er verstehe nicht zu unterhalten. Für viele Eltern sicherlich ein Buch zum Schmunzeln und wissend Nicken.

Fazit: Angenehme Lektüre. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Ein herzliches Dankeschön geht an vorablesen.de für das Rezensionsexemplar. Ein kurzweiliges Buch für Eltern mit Humor.
dtv – ISBN-13: 978-3423347150