Das geht gar nicht!- Der kleine Prinz [Hörbuch]
Es gibt Menschen, die gerne Bildungslücken schließen. Ich gehöre manchmal dazu (das Thema muss interessant sein, sonst bleibt Lücke einfach Lücke) und habe mir vor einigen Wochen vorgenommen, auch meine Leselücken zu schließen. Ein Projekt fürs Leben und irgendwann muss man anfangen.
Bereits zu Beginn des Jahres habe ich begonnen, meine Autofahrzeit ins Büro effektiv zu nutzen. Es ist immerhin eine Stunde pro Tag, wenn es keinen Stau auf der Autobahn gibt. Hörbücher sind also der optimale Zeitvertreib, wenn man keine Lust auf Radio hat.
Mein Plan: Klassiker und Bücher, die man gelesen haben sollte, einfach als Hörbuch für den Arbeitsweg mitnehmen. Klingt sinnvoll, einfach und nach einer Menge Spaß.
Das der Start mit dem ersten Hörbuch aus der Kategorie „Klassiker“ so granatenmäßig in die Hose gehen sollte, konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht ahnen. Denn das erste Hörbuch, welches ich mir ausgesucht hatte, war:
Der kleine Prinz
von Antoine de Saint-Exupéry
Jepp! Es ist schon peinlich genug, dieses Buch in meinem Alter immer noch nicht gelesen zu haben, es dann aber ausgerechnet als Hörbuch sich zu Gemüte zu führen, zeugt schon von einem gewissen Grad an Ignoranz gegenüber Klassikern.
Rezension? – Sicher nicht!
Wie denn auch? Ich habe weder die Boa, noch die offene Boa mit Elefant, noch die ersten Schafe, noch die Kiste DES Schafs, geschweige denn seinen Maulkorb mit dem fehlenden Lederriemen gesehen. Wie soll das gehen?
Nein, es geht nicht. Mir hatte keiner gesagt, dass dieses Buch illustriert ist oder ich habe nicht ordentlich zugehört. Gut, ich hätte auch ahnen können, dass „mit Bildern von…“ etwas zu bedeuten hat, aber dass es für dieses Buch essentiell wichtig ist, konnte keiner wissen. Ich zumindest nicht.
Zähme mich!“
Gelesen von Jan Josef Liefers
Hierzu kann ich allerdings etwas schreiben. Liefers liest grandios. Anders kann man es nicht bezeichnen. Seine Stimme passt zur Geschichte und er kann sie so verdammt gut variieren, dass man wirklich den Eindruck hat, Erzähler und der kleine Prinz wären zwei unterschiedliche Personen bzw. Stimmen, auch trifft er die Gefühle der Charaktere mit seiner Melodie. Ein kindliches Lachen, die Angst, der Ernst. Es passt alles. Für jeden, der dieses Buch bereits gelesen hat eine absolute Freude.
Mir hat bereits Koffler bei Tschick sehr gut gefallen. Liefers ist mindestens genau so gut, wenn nicht sogar einen kleinen Tick besser, wobei man die Geschichten nicht vergleichen kann.
Fazit: Ich brauche dieses Buch auf jeden Fall in gedruckter Version! Steht bereits auf dem Weihnachtswunschzettel. Diese Leselücke wird mir wohl auf immer in Erinnerung bleiben.
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