Die Henkerstochter und der schwarze Mönch
Oliver Pötzsch
Schongau 1660: Der Pfarrer der Lorenzkirche wurde vergiftet. Mit letzter Kraft konnte er noch ein Zeichen geben, das zu einem uralten Templergrab in der Krypta führt. Dort entdecken der Henker Jakob Kuisl, seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon rätselhafte Hinweise auf einen Templerschatz. Der Mörder des Pfarrers ist dem Geheimnis längst auf der Spur, aber auch eine brutale Räuberbande hat davon erfahren. Ein gnadenloser Wettlauf beginnt.
Diesmal geht es gar nicht um Schongau, sondern um die Städte und Klöster in der Gegend. Schlimm genug, dass der Pfarrer der Lorenzkirche vergiftet wird, es scheint bis auf den Medicus und die zwei Kuisls keinen so wirklich zu interessieren. Erst als die Schwester des Verstorbenen anreist, beginnt das Abenteuer und die Jagd nach dem Templerschatz. Zudem wird die Liebe von der Henkerstochter und dem jungen Medicus Simon auf die Probe gestellt, denn Benedikta, die Tochter des verstorbenen Pfarrers, ist eine junge und selbstbewusste Witwe. Zu allem Überfluss treiben in den Wäldern Schongaus Räuberbanden ihr Unwesen und der Stadtschreiber schickt den Henker los, nachdem einige Händler brutal überfallen und ermordet wurden. Warum immer wieder schwarz gekleidete Mönche auftauchen, können sich die Schongauer nicht erklären…
Wie bereits das erste Buch Die Henkerstochter, liest sich auch dieses sehr einfach und man kann es getrost eine Weile weglegen, um zu einem späteren Zeitpunkt weiter zu lesen. Pötzsch bleibt seinem Schreibstil treu, denn die Schilderungen sind zwar wirklich gut geschrieben, aber doch recht oberflächlich, was allerdings dem Verlauf der Geschichte nicht schadet.
In diesem Buch geht es hauptsächlich um den jungen Medicus Simon Fronwieser. Er ist die treibende Kraft in dieser Geschichte, sodass Magdalena, die Henkerstochter und der Henker selbst etwas im Hintergrund bleiben. Der Medicus ist von Benedikta fasziniert und will den Templerschatz, der angeblich in der Gegend um Schongau versteckt sein könnte, finden. Benedikta kann Französisch, ist gut gekleidet und sieht gut aus. Zudem gehört sie als Händlerin dem Bürgertum an. Eigentlich alles, was Simon sich an einer Frau wünscht. Selbstverständlich bleibt Magdalena nicht verborgen, was da passiert. Voller Wut und mit gutem Vorwand reist sie nach Augsburg, während ihr Geliebter mit der Händlerin nach dem Templerschatz sucht.
Der Henker wird nicht nur im Handlungsstrang etwas in den Hintergrund gerückt. Es scheint vom Autor so gewollt. Das ist allerdings nicht weiter schlimm, schließlich wurde Kuisls Geschichte im ersten Teil ausführlich erzählt.
Eigene Meinung
Wenig einfallsreich ist das Ende. War auch im ersten Teil nicht so überzeugend. Hier hat man wieder das Gefühl, dass Pötzsch nach dem Ausgang der Handlung unbedingt noch was erzählen wollte. Das Ende ist wirklich Geschmackssache.
Gut und angenehm geschrieben. Für Mittelalter-Fans auf jeden Fall eine nette Lektüre, wenn auch nicht überragend, aber unterhaltsam.
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