Es war einmal…ein Märchen
War es letzte Woche nicht schön anzusehen, als William und Kate sich das Ja-Wort gaben. Schon Tage zuvor wurde die Faszination der Monarchie umfangreich diskutiert. Meist wurden die Sendungen immer auf die Glamourwelt, Vorbildfunktion und das öffentliche Leben runter gedampft. Natürlich interessiert man sich für Tratsch und Klatsch, sowie schöne Kleider.
Noch heute verbinden wir mit dem Adel Könige und Königinnen, Schlösser, Prinzen und Prinzessinnen, Kaiser, Ritter und Burgen. Wir denken an mehr Positives, als Negatives (von dem guten zu Guttenberg mal abgesehen, Ausnahmen bestätigen die Regel). Es sind nämlich die wunderbaren Geschichten und Erzählungen, die dahinter stehen. Bei jeder Schloß- oder Burgführung gibt es die Geschichte von der glücklichen Prinzessin oder dem tapferen Prinzen. Sie hören sich an bzw. lesen sich wie Märchen:
„Es war einmal, vor langer Zeit, ein hübsches Mädchen. Dies war nicht nur hübsch, sondern auch fleißig und klug. Dies erkannten auch die Eltern und so gaben sie sich viel Mühe, dem Kinde alle Möglichkeiten zu bieten, die es bedurfte, um zu lernen—
Hört sich doch schon ganz nach Märchen an oder? Auch der Schluss:
“Und so kam der Tag der Hochzeit, den sie selbst als Bürgerliche nicht für möglich gehalten hatte und sie heiratete den Prinzen und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.“
Nicht umsonst ist ausgerechnet das Genre Fantasy bei Jung und Alt sehr beliebt. Es sind gerade die Märchen, die erzählt werden, die uns so sehr in den Bann ziehen. Hier können wir uns auf das Gute verlassen und zwar in jeder Hinsicht. Es gibt immer einen Helden und es gibt immer das hübsche Mädchen, der Böse stirbt oder wird verbannt und am Ende wird ein großes Fest gefeiert.
Die Welt der Märchen funktioniert. Man kann sehr leicht zwischen gut und böse unterscheiden. Es siegt immer das Gute. Die Entscheider sind gerecht und erkennen den Betrüger. Es wird Recht gesprochen und auch ausgleichende Gerechtigkeit wird den Menschen zuteil. Es gibt mächtige Zauber und mit Liebe und Gefühl lassen sich Jahre, selbst der Tod, überwinden.
Ist es das, wonach wir uns heimlich sehnen? Das, was uns im Alltag zu oft fehlt? Oder im Leben? Es fehlt der Held, die Schönheit, der Böse kann nicht verbannt oder gar getötet werden und nicht selten wird nach dem absoluten Traumpartner gesucht. Nur selten gibt es ein Happyend.
Es ist nicht die heile Welt, die uns in den Bann zieht. Jedes Märchen behandelt schließlich nichts anderes als einen Konflikt. Es ist wohl die Lösung und der positive, der gute Ausgang, den wir so gerne sehen, hören und erzählt bekommen.
Schreibe einen Kommentar