Gedanken in der Vorweihnachtszeit
Diese Woche habe ich im fiftyfiftyblog einen interessanten Beitrag von Jens Schönlau gelesen.  Er schreibt über Floskeln, wie wir sie gerade zur Weihnachtszeit nutzen und unsere ganz persönliche Weihnachtsbotschaft. Der Beitrag heißt „Eure persönliche Weihnachtsbotschaft ist gefragt!“
Man muss ihm in einem Punkt Recht geben. Mit den Floskeln ist das so eine Sache. Sie kommen einem schnell über die Lippen, man sagt sie ohne lange nachzudenken und doch gehören sie dazu, denn was sollte man sonst sagen? Tatsächlich neigt sich das Jahr dem Ende zu, wenn die Adventszeit kommt. Ein Satz hat mich dann doch stutzig gemacht:
“Vielleicht ist es ein bereichender Gedanke, der euch ein reicheres, inhaltlicheres Weihnachtsfest beschert.”
Schneller, besser, schöner, jünger, erfolgreicher, bedenklicher, und weihnachtlicher als es bereits ist.
Ist es nicht erstaunlich, dass wir immer nach mehr suchen, selbst mehr Botschaft im Weihnachtsfest? Mit Sicherheit handelt es sich bei den meisten Sprüchen und Wünschen zur Weihnacht um Phrasen. Was stört daran? Weihnachten ist ein Fest der Traditionen. Was ist so schlecht an diesen Aussprüchen?
Warum wünscht man seinen Mitmenschen einen „Guten Tag“, obwohl es vielleicht kein guter ist? Warum fragt man obligatorisch „Wie geht’s?“, obwohl es gar nicht interessiert?
Welchen Inhalt braucht man, um diesen Weihnachtstag zu dem zu machen, was er sein soll? Den Stress um diesen Tag, den lassen wir uns diktieren und oft ist er selbst gemacht, weil man krampfhaft versucht, in irgendeiner Form Klischees und Vorstellungen zu erfüllen. Er ist ein Schaulauf vor Verwandten und Freunden. Er muss auch stets perfekt sein UND besonders! Geht es denn wirklich darum?
Feiern, genießen, Freude schenken und die Welt für einige Stunden völlig in Ordnung sein lassen. Das ist die Botschaft.
Es gibt doch nichts schöneres, als ohne Zeitdruck mit Freunden und Familie einen Abend zu verbringen, Kerzenschein, der Duft von gutem Essen, schwelgen in Erinnerungen und gemeinsam lachen, schief gesungene Weihnachtslieder und freuen über seltsame Geschenke. Klingt nach Phrase, ganz klar, was aber ist daran nicht mehr ausreichend und wünschenswert?
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