Die Henkerstochter
Oliver Pötzsch
Kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wird in der bayerischen Stadt Schongau ein sterbender Junge aus dem Lech gezogen. Eine Tätowierung deutet auf Hexenwerk hin, und sofort beschuldigen die Schongauer die Hebamme des Ortes. Der Henker Jakob Kuisl soll ihr unter Folter ein Geständnis entlocken, doch er ist überzeugt: die alte Frau ist unschuldig. Unterstützt von seiner Tochter Magdalena und dem jungen Stadtmedicus macht er sich auf die Suche nach dem Täter.
Der Henker Jakob Kuisl ersäuft den Sinn und Unsinn seines Tuns als Scharfrichter regelmäßig, vor allem vor Hinrichtungen. Doch jede Stadt braucht einen Henker, auch wenn es ein ehrloser Beruf ist. Trotzdem ist der Henker mehr als ein Vollstrecker, denn auch das Töten ist ein Handwerk, das gelernt sein sollte. Kaum verwunderlich, dass er und seine älteste Tochter mehr über den menschlichen Körper und die Heilkunde wissen, als der junge Medicus und sein Vater in Schongau.
Mit dem Tod des Jungen bricht in Schongau die Angst aus und der älteste Ratsherr sieht die Zeit der großen Hexenprozesse als zurück gekehrt an. Schnell soll die Hebamme als Schuldige her, am besten alles gestehen und auf dem Scheiterhaufen brennen. Doch noch während sie im Kerker sitzt, sterben weitere Kinder und nicht nur das. Fast, als ginge es mit dem Teufel persönlich zu…
Eigene Meinung
Nach Die Teufelsbibel wirkte die Geschichte etwas flach. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man diese Bücher miteinander vergleichen sollte. Pötzsch schreibt wesentlich einfacher als Dübell. Das Buch liest sich wirklich schön. Wenn es allerdings um den Aufbau der Charaktere geht, so ist in diesem Roman Oliver Pötzsch lediglich der Henker sehr gut gelungen. Die Tochter kann man sich nur schwer vorstellen, bei dem Medicus geht es gerade so. An manchen Stellen wiederholen sich die Sachen und man wird als Leser das Gefühl nicht los, dass dem Autor an diesen Stellen die Ideen ausgegangen sind und er die Handlung nur ein Stück weit vorantreiben musste, obwohl die Ideen und die Geschichte an sich gut sind.
Das Ende hat mich überhaupt nicht überzeugt, wobei hier nur tatsächlich die letzten zwei Seiten gemeint sind. Der Epilog und das Nachwort hingegen sind wieder gelungen.
Fazit: Ein nettes Buch für den Urlaub allemal.
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