EMMA vs Schoßgebete
Ausgesprochen lustig, dass ausgerechnet jetzt sich Alice Schwarzer und Charlotte Roche eine kleine mediale Schlammschlacht liefern. Hierbei muss ich an den eigenen Artikel „Frauen gegen Frauen“ denken. Selbstverständlich ist der offene Brief Schwarzers an Roche selbst für SPIEGEL Online ein gefundenes Fressen.
Was kann es da besseres geben, als so eine Publicity, wenn man gerade ein neues Buch auf den Markt gebracht hat? Frau Roche reibt sich wohl nicht nur Hände sondern wohl auch die Rosette, obwohl gar nicht nötig, denn schließlich ist „Schoßgebete“ bereits auf Platz 1 der Bestseller.
Schon plärrt die Mehrheit los, es sei der Neid von Schwarzer, der sie in die Kritik treibt, die alte vertrocknete Dörrpflaume. Schallendes Gelächter, kleine und große Gehässigkeiten, sowie staunendes Kopfschütteln auf Männerseite. Gleiches gilt wohl auch für die Frauen, die in dieser Aktion nicht mehr sehen, als einen gut durchdachten Marketinggag. Denn sowohl das Buch, als auch den offenen Brief kann man bezüglich des Themas nicht für voll nehmen.
Worum geht es denn diesmal? Wieder um die Diskussion, dass eine sich anders verhält, als die anderen es wünschen? Wieder ein Problem? Wer bestimmt denn heute noch welche Rolle die Frau zu spielen hat? Man wird wieder einmal den Eindruck nicht los, dass Frauen andere Frauen in bestimmten Rollen sehen möchten. Man wird fast das Gefühl nicht los, dass Frauen in der heutigen Zeit gar keine Rolle mehr haben.
Dies ist weder ein Für-Schwarzer noch ein Gegen-Roche, sondern vielmehr ein „Macht-endlich-was-ihr-wollt.“ Es gibt kein Problem, es gibt lediglich Konsequenzen, aber vielleicht ist ja das das Problem der Frauen. Nun gut, jetzt waren wieder beide in aller Munde.
Und hier noch ein herrlicher Artikel, der es eigentlich so richtig trifft: Aus dem Kölner Stadt-Anzeiger.
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